Tausend Fragen beherrschen meine Gedanken….“Warum tue ich das? Was bringt es mir? Bin ich anders?“ Aber ich beachte sie nicht…kann sie nicht beachten.
Mein ganzer Körper wird von Schmerz beherrscht. Ich konzentriere mich lediglich darauf, mein warmes Blut meinen Arm heruntertropfen zu sehen und nach jedem Schnitt darauf zu warten, dass der Schmerz kommt und mich in seinen Bann zieht.
Es wird wieder Folgen haben.
Alles, was ich tue, wird mich schmerzhaft an diese Minuten der Erlösung zurückerinnern…
Und jede Bewegung wird zur Qual…
Die Angst, es könnte jemand etwas mitkriegen, werde ich erst ablegen können, wenn ich abends sicher in meinem Bett liege und vor Schmerzen nicht einschlafen kann.
Die Angst, es könnte sich eine der Wunden entzünden, wird mich immer verfolgen.
Die Angst vor dem Hochsommer, wenn man gezwungen ist, kurze T-Shirts zu tragen, wird wachsen, stetig.
Die Frage, anders zu sein, abnormal zu sein, wird mein immerwährender Begleiter werden.
Die Hoffnung, jemanden zu finden, der genauso ist, wird kleiner werden.
Die Belastung, nicht mehr alles so machen zu können wie früher, wird schlimmer werden.
Und doch wird es noch viele Abende wie diesen geben. Unzählige.
Unzählige Abende voller Panik, wenn das Blut nicht aufhört zu fließen; wenn die roten Tränen nicht versiegen und die klaren Tränen ihren Weg nicht finden.
Unzählige Minuten voller Schmerz, in denen man ganz klein in einer Ecke sitzt, still vor sich hinblutet und sich vor scheinbar schönem Schmerz kaum bewegen kann.
Und jede Bewegung wird zur Qual….